Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen

Franckesche Stiftungen

Kultureller Bildungskosmos an historischer Stätte

Vor 300 Jahren gründete der pietistische Theologe August Hermann Francke (1663 – 1727) vor den Toren der Stadt Halle eine Armen- und Waisenanstalt, deren geistlich-theologische, pädagogische, wissenschaftliche und soziale Reformimpulse in alle Welt ausstrahlten. Noch heute ermöglicht die Schulstadt Franckes mit der erhaltenen Historischen Bibliothek von 1728, den Schulgebäuden aus vier Jahrhunderten, dem längsten Fachwerkhaus Europas und der Wunderkammer einen anschaulichen Einblick in die Lebenswelt einer der bedeutendsten Bildungsanstalten des 18. Jahrhunderts.

Das beeindruckende frühbarocke Gebäudeensemble, dessen historischer Kern Standards in der Sozial- und Bildungsarchitektur setzte, steht als einzigartiges Kulturdenkmal auf der Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe. Die ursprünglich für den praktischen Schulunterricht angelegte barocke Kunst- und Naturalienkammer gehört zu den wenigen noch erhaltenen Vorläufern des modernen Museums und ist die einzig vollständig erhaltene Kuriositätenkammer Europas.

Die Sehenswürdigkeiten umfassen außerdem verschiedene Dauerausstellungen zur Geschichte und Strahlkraft der Stiftungen sowie regelmäßige Sonderausstellungen, die neue Blickwinkel auf epochemachende Themen der Frühen Neuzeit eröffnen. Auch 300 Jahre nach Francke sind die Stiftungen immer noch ein lebendiger Bildungskosmos mit Schulen, Internaten, Universitätscampus, kleinen Parks, einer Buchhandlung und vielem mehr. Führungen, dazu ein breit gefächertes Veranstaltungsprogramm und vielfältige Aktionen für Familien und Kinder bereichern jeden Ausflug in die Franckeschen Stiftungen.