Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen

GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig

Die Sammlung des Dresdner Hofrats und Bibliothekars Gustav Klemm bildete den Grundstock für das Leipziger ethnologische Museum, das heute ca. 200.000 Objekte umfasst. 1869 wurde das Museum von der Leipziger Bürger:innenschaft gegründet. In der darauffolgenden Zeit wurden die Bestände beträchtlich erweitert. Während der deutschen Kolonialzeit ab 1884 und der Wirkungszeit des zweiten Direktors Karl Weule ab 1899 verfünffachte sich die Sammlung. Die Objekte wurden auf Forschungsexpeditionen, während Missionstätigkeiten, auf militärischen Feldzügen, bei Plünderungen, durch Grabraub oder auf Privatreisen zusammengetragen. 

Seit 1927 ist das Grassimuseum am Johannisplatz Domizil des ethnologischen Museums. Gegenwärtig wird an der Neuausrichtung des Hauses gearbeitet. Es entsteht ein Netzwerkmuseum, das sich reflexiv mit der eigenen Geschichte beschäftigt. Ein wichtiger Schritt ist dabei das von der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen der Initiative für ethnologische Sammlungen geförderte Zukunftsprojekt REINVENTINGGRASSI.SKD. Im Rahmen des Projektes wird die Ausstellung umgestaltet und die Sammlung neu befragt. Kulturelle, politische, historische und soziale Verflechtungen stehen im Mittelpunkt der aktuellen Präsentation. In thematisch orientierten Ausstellungsbereichen werden Impulse zu aktuellen und zukunftsrelevanten Fragestellungen gegeben.